Erst vor kurzem war Gaspard auf Drängen von Amelie Pachulke (Redaktionsfachkraft für Fortbildung in besonders schweren Fällen) zur Weiterbildung im nigelnagelneuen ITZplus. Das etwas „teuflisch“ wirkende Gebäude zwischen Hochschule in Aspach und Burger King, in Reichweite von Lidl, Euronics und OBI wird von Geschäftsführer Nikolaus Hertle geführt. Das Innovations und Technologiezentrum plus (ITZplus) sollte zu einem großen Teil vom Land und Europa finanziert werden und zu einem deutlich geringeren Teil aus städtischen Töpfen. So ganz scheint das nicht gelungen zu sein pfeift es von Biberacher Dächern und der Spaß war und wird wohl teurer für Biberach als gedacht. Das Ganze dient zu Forschungszwecken und als Treffpunkt zum Austausch innovativer Ideen und Projekte – Also alles im Sinne des Fortschritts. Aus Sicht von Geschäftsführer Hertle ist das Ganze extrem erfolgreich und praktisch ausgebucht, insgesamt fünf Gebäude sollen eines Tages hier stehen. Ausgebucht stellt sich Gaspard ein wenig anders vor: Als die Fortbildung um 16 Uhr startet ist das Haus praktisch in Gänze dunkel, ein einziges Büro scheint beleuchtet an einem Mittwoch Nachmittag. Und draußen ist es wahrlich düster, was das Gebäude nicht weniger diabolisch wirken lässt.
Hertle erklärt erstmal das Prinzip und erläutert, dass das Fraunhofer Institut wichtigster Mieter und Nutzer des Gebäudes sei. Noch sei das Institut praktisch nur mit einer Art Gelegenheitsbüro vor Ort bei uns und hauptsächlich in Stuttgart zu Gange, aber das werde mit einem weiteren Ausbau sicher anders. Vor allem die Forschung des Frauenhofer Instituts sei besonders wichtig und interessant: Man forsche an einer Krebstherapie durch Viren. Das sei besonders erfolgversprechend und auch nicht gefährlich, denn man nutze „einfache Viren, Herpes Viren“. Inwieweit Herpes simplex tatsächlich in diesem Zusammenhang als „einfach“ und deshalb ungefährlich zu bewerten ist, sei mal dahingestellt.
Schon vor zwei Jahren hatte es eine Anfrage an die Stadtverwaltung gegeben inwieweit man über diese – damals noch beabsichtigte – Forschung informiert sei. Die Stadtverwaltung erklärte, man sei informiert.
Am kommenden Freitag nun – am 29.11.2024 findet im Stadthaus Ulm ab Mittags eine etwas größere Konferenz zu dem Thema „Virusbasierte Therapien“ statt. Das Event ist eine gemeinsame Veranstaltung von Süddeutscher Pharmaindustrie, der deutschen Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie. Ranghohe Vertreter werden über Möglichkeiten und Stand der Forschung berichten und diskutieren. Erfahrungsgemäß wird es weniger um Risiken als um Chancen gehen. Prof. Dr. Uwe Bücheler (ehedem Biberach Boehringer Ingelheim) wird als Vorsitzender der Pharmavereinigung die Konferenz eröffnen.
It is aimed at researchers, developers and engineers from industry and academia, young scientists, physicians and anyone interested in this rapidly growing therapeutic field. At the event, we will offer all participants the opportunity for a vivid exchange and networking with speakers and other experts.
We would be pleased to welcome you on November 29th at the “Stadthaus” in Ulm at the Münster Platz and look forward to an inspiring meeting with you!
Uwe Bücheler
(Senior Advisor & Mentor Biopharmaceuticals, Chairman of the BioPharma Cluster South Germany)
Eine Teilnahme an der Veranstaltung ist offensichtlich kostenpflichtig und eine Anmeldung ist mit der Erstellung eines Accounts verbunden.
Zu dem, was hier kommt, macht das Fraunhofer Instituit erfreulicherweise umfassende Angaben:
Schon letztes Jahr war klar:
„Anders als die Vielzahl herkömmlicher Medikamente sind therapeutische Viren äußerst komplexe kleinste Partikel, die biotechnologisch in lebenden Zellen hergestellt werden. Um sie in die klinische Anwendung beim Patienten bringen zu können, müssen zunächst geeignete Virus-Plattformen aufgebaut und neue Verfahren für die präklinische Prüfung und ihre Herstellung im größeren Maßstab entwickelt werden.
Genau das ist Ziel der jüngst bewilligten Außenstelle »Virus-basierte Therapien VBT« des Fraunhofer IGB, das mit Landesmitteln am Standort Biberach in der Region Oberschwaben / Biberach / Ulm aufgebaut werden soll und nun startet. “
Quelle:
https://www.materials.fraunhofer.de/de/presse/viren-als-zielgerichtete-therapeutika.html
nun gehts in die Praxis:
„Unsere neu eingerichteten Labore sind mit modernstem Laborequipment ausgestattet. Die Genehmigungen für Arbeiten mit Infektionserregern, Tierseuchenerregern und gentechnisch veränderten Organismen liegen bereits vor. So können die durch das Regierungspräsidium Tübingen bewilligten Arbeiten zur Entwicklung Virus-basierter Therapien konkret umgesetzt werden.“
https://www.biointelligenz.de/biointelligente-gesundheit/biotech-in-biberach-fraunhofer-igb-startet-mit-virus-basierten-therapien-durch/
was alles im Angebot ist oder sein soll wird hier
https://www.igb.fraunhofer.de/de/forschung/virus-basierte-technologien/therapeutische-viren.html#Engineering-Plattform
aufgezählt.
und für hardcore gentecnerds die wissenschftliche Erläuterung auf Sciencedirect:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2950329924000262
das Zauber-Suchwort heißt TheraVision