Der Medieninsider ist eine eigene journalistische Veröffentlichung die sich kritisch mit Entwicklungen in den Medien auseinandersetzt. Wie der Name schon andeutet richtet sich das Unternehmen auch vor allem an Medienschaffende. Seit 2020 beobachtet Medieninsider die Medienlandschaft. Anna Ernst ist die Chefreporterin der Gruppe und sie befasst sich ausführlich mit dem Thema Schwäbische Zeitung. Medieninsider ist kostenpflichtig und auch tatsächlich jeden Cent wert. Im folgenden eine kurze Zusammenfassung – ohne zu sehr ins Detail zu gehen – was Anna Ernst von Medieninsider über die Entwicklung bei der Schwäbischen Zeitung schreibt. Letztlich sollte vor allem der Abonnent des lokalen Monopolblattes auch wissen, was er da gegebenenfalls finanziert.
Zunächst muss man feststellen, Frau Ernst bestätigt grundsätzlich was auch unseren Lesern A.G. und M.E. über die Monate aufgefallen ist: Die Schwäbische bewegt sich scheinbar in Richtung einer AfD Postille. Nun war die Zeitung ja nie besonders weit von rechter Gesinnung entfernt, hat aber offenbar auch intern mittlerweile Probleme den Kurs den eigenen Mitarbeitern zu vermitteln. Allein seit Beginn des Jahres seien vier – teils langjährige – Mitarbeiter gegangen, weil sie den Kurs und das Arbeitsklima unter dem Chefredakteur Jürgen Mladek nicht weiter ertragen konnten. Er sei der eigentliche Grund für viele – teils sehr unangenehme – Veränderungen. Mladek übertreffe – so Ernst weiter – in seiner teils barschen Berichterstattung selbst das Bildzeitungsniveau: Da würden auf der Webseite von Schwäbisch Media die Messerattacken von Mannheim (5 Verletzte, 1 ermordeter Polizist) unverpixelt und ungekürzt gezeigt – was selbst die Bildzeitung nicht macht. Da wird anscheinend Corona runtergespielt, kommen wohl Querdenker zu Wort und Klimawandel gäbe es nicht. Das, so schreibt Medieninsider weiter, seien auch und vor allem Meinungen des obersten SchwäZ Journalisten Mladek und wer das nicht akzeptiere riskiere stundenlange Diskussionen. Seit April ist Mladek nicht nur Chefredakteur der SchwäZ sondern auch des Nordkuriers und der Schweriner Volkszeitung – dank eines „Editorial Boards“. Sozusagen der Ober – Ober – Obermuffti im Imperium des Schwäbischen Verlages. Kurz danach erschien ein Portrait von (AfD Europakandidat) Maximilian Krah in den Zeitungen.
Der Rechtsruck des oberschwäbischen Blattes hat wohl seinen Ursprung im Nordkurier. Der Geschäftsführer des Schwäbischen Zeitung Verlages Schuhmacher war früher Chefredakteur des Nordkurier, Mladek sein Nachfolger – beide verbindet offenbar diese Vergangenheit und man „möge sich“ wohl, beschreibt Ernst sinngemäß dieses Verhältnis.
Der deutsche Presserat hat Veränderungen bei der Schwäbischen Zeitung bemerkt und mangelnde Sorgfaltspflicht im Zusammenhang mit der Corona-Berichterstattung bemängelt. Auch das berichtet Ernst im Medieninsider. Bitten um Gespräche und Klärung von Mitarbeitern des Verlages, um Arbeitsklima und Ausrichtung zu besprechen, an die Geschäftsführung scheinen nicht zu interessieren und man verweise auf die Hierarchie.
Alles in allem ein extrem lesenswerter Artikel der noch mehr Details enthüllt: Hier der link (Bezahlschranke) – Dank an A.R. für den Hinweis auf diesen Artikel!