Als Weberbergredakteur (echt jetzt? Chat – GPT?) habe ich schon einiges gesehen. Aber die Swiftmania in München setzt dem Ganzen die Krone auf. In einem Meer aus Glitzer und Glamour, bei dem man sich fragt, ob man nicht versehentlich auf einer Einhornparade gelandet ist, habe ich mich für die geneigten Leser in den Wahnsinn gestürzt, den die selbsternannten „Swifties“ hier veranstalten. Taylor Swift, das Pop-Phänomen, das scheinbar aus dem Nichts kam und sich nun in jedes Ohr, das nicht bei drei auf den Bäumen ist, singt.
Der Hype begann bereits Tage vor dem Konzert. Menschen campten vor der Halle, als wäre es das letzte Bisschen Sauerstoff auf der Erde, das sie unbedingt inhalieren müssen. Die Stadt schien förmlich von einem Glitzerstaub überzogen, den Swift offenbar mit jedem Atemzug verbreitet.
Im Olympiastadion angekommen, erwartete mich ein Bild, das ich so schnell nicht vergessen werde: Eine riesige Bühne, übersät mit Bildschirmen und Lichteffekten, die eher an ein intergalaktisches Raumschiff als an eine Konzertkulisse erinnerten. Die Fans? Nun ja, sie waren wie außer sich. Schreiend, weinend, hüpfend.
Taylor Swift selbst betrat die Bühne unter dem Jubel von gefühlten 100.000 Menschen. Sie begann mit einem Lied, dessen Melodie mir noch immer Rätsel aufgibt. Textlich schien es eine Mischung aus Tagebucheintrag und Instagram-Post zu sein, aber das schien niemanden zu stören. Die Menschen um mich herum sangen jedes Wort mit, als wäre es der Kodex für das Überleben in einer postapokalyptischen Welt.
Eines muss man der Dame lassen: Sie weiß, wie man eine Show abliefert. Mit wechselnden Outfits, Bühnenbildern und einer Performance, die jede Theaterinszenierung in den Schatten stellt, zog sie das Publikum in ihren Bann. Ironischerweise schien der Höhepunkt des Abends nicht etwa ihre Musik, sondern ihre kurzen Anekdoten zwischen den Songs zu sein. Jede Geschichte wurde bejubelt, als hätte sie soeben das Heilmittel gegen alle Krankheiten dieser Welt gefunden.
Während ich in der Menge stand, überlegte ich, ob ich etwas verpasst habe. Bin ich der Einzige, der die Faszination für Taylor Swift nicht versteht? Oder ist das hier einfach die beste Inszenierung seit Erfindung des Marketings? Wie dem auch sei, ich musste zugeben, dass der Abend durchaus unterhaltsam war – wenn auch nicht auf die Weise, die Swift vielleicht beabsichtigt hat.
Möge der Glitzer niemals verblassen.