C & H neue Besitzer des Hotel Krone Areals

Eine Ära geht zu Ende oder besser ist bereits zu Ende gegangen: Die Geschichte des Vaters ist Legende, seine regelmäßigen Ausflüge in Stuttgarter Etablissements mit Biberacher Taxifahrern waren jahrelang Gesprächsstoff. Seine Villa nahe der Tennisplätze auf dem Gigelberg ist schon länger nicht mehr im Bestzustand. Nach seinem Tod und dem Tod seiner Frau hatten zwei Söhne das Haus und die Liegenschaften übernommen. Der eine war im Reisevermittlungsbusiness der andere Tennislehrer. Der Vater hatte gut eingeheiratet und dann unter dem Namen J.J. Müller Nachfolger (Danke an Albert Gratz für die Recherche! – und das Schlüsselbild) ein Werkzeug- und Haushaltswarengeschäft eröffnet und betrieben.

Dazu war das Areal des ehemaligen Hotels Krone umgebaut und genutzt worden. Das historisch sehr interessante Gebäude in dem heute das Poco Loco drin ist war Biberachs erste Kino-Location kurz nach der Jahrhundertwende um 1900. Da ist heute Qweerbeet drin. Der Tanzsaal des ehemaligen Hotels hatte Kultstatus.

Die beiden Söhne verwalteten das Krone Areal bis zu ihrem Tod. Wobei auch hier immer wieder der etwas unkonventionelle Lebensstil der beiden und des Vaters dazu führte, dass auch unkonventionelle Mieter und Vereinbarungen in dem Gebäude möglich waren. Der ein oder andere erinnere sich an Freds Grillbar in den Neunzigern – da war gelegentlich bis morgens um 6 Uhr Halli-Galli inklusive Damendarbietungen. Auch das jetzige Mr. Ha gehört zum Komplex. Alex Ristic baute zuletzt das Poco Loco aus – dem Vernehmen nach mit einem klaren Miet-Deal mit einem der beiden gelegentlich auch etwas klammen verstorbenen Kürth Brüder.

Die Biberacher Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern, nach dem Tod der beiden Söhne ist das Areal nun wohl verkauft worden. Der neue Besitzer ist die C und H Gruppe und damit Verwandtschaft zur Nachbarschaft, die zumindest nicht immer sehr glücklich mit dem Poco Loco war (Lärm).

Man kann nur hoffen, dass hier nicht auch wieder der überbordende Sanierungswahn zuschlägt und das historisch belastete Gebäude platt gemacht wird, wie schräg gegenüber am Viehmarktplatz. (Stichwort Türmchen)