Mittlerweile scheint die gesamte Republik (zumindest im Pressebereich) auf den Schwäbischen Zeitungsverlag zu blicken. Da berichteten mal der SWR, Kontext, Deutschlandfunk, Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Stern, SZ-Magazin und Blix und nun auch noch (zugegeben, natürlich: die „grün versiffte“) TAZ über den Schwäbischen Zeitungsverlag in Ravensburg. Die Kollegen – auch bei der Frankfurter Sonntagszeitung – sind offensichtlich zunehmend beunruhigt. Auch wenn der „Fürst“ – so heißt es immer wieder inzwischen „voll hinter dem frischen unkonventionellen Kurs“ der SchwäZ stehe und auch die Töchter des Unternehmens wie Radio7 oder Regio-TV weiterhin sich eher unpolitisch geben, greift das Unbehagen scheinbar um sich. Lesenswert: TAZ über SchwäZ. – Bild oben: Bericht der heutigen FAZ am Sonntag.
Ein kleiner Ausschnitt Taz über Schwäz zum „Rechtsruck der Zeitung“:
Das zeigt sich etwa an einem Interview mit Hans-Georg Maaßen vom 21. Juli. Schon in der Überschrift darf der Ex-Verfassungsschutzchef, der sich seit dessen Rauswurf im November 2018 immer wieder rechtspopulistischer und verschwörungsideologischer Narrative bedient, behaupten, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sei „die größte Gefahr für unsere freiheitliche Demokratie“. Die Aussage bleibt im Gespräch unwidersprochen, Maaßen behauptet, Faeser würde „der linksextremen Antifa nahestehen“. Im Rest des Interviews darf er die Kernfragen der Querdenken-Blase aufgreifen („Was wusste die Bundesregierung? Woher kamen die Coronaviren wirklich?“). Und die Falschbehauptung verbreiten, die ihn einst den Job gekostet hat: Es sei eine „Lüge“, dass es 2018 in Chemnitz rassistische Hetzjagden gegeben habe.