Heute: 19. Sep, 2024

Amelie Pachulke staunt über das Sommerloch – wenn Neigeschmeckte staunen…

von
vor 3 Wochen

Wenn Neigeschmeckte staunen staunt auch unsere Redaktionsfee. Dass reines Staunen bereits einen ganzen Zeitungsartikel füllen kann überrascht dann doch. Auch Amelie ist reingeschmeckt und staunt öfter mal nicht schlecht. Nun scheint aber die Nachwuchsgeneration geradezu fasziniert davon, was möglich oder besser: zu sehen ist, wenn man sich nicht nur mit dem Handy befasst. Und das auch in Biberach. Da kommt bei einer Stadtführung (die bekanntermaßen in Biberach wirklich gut ist – egal wer sie von den Stadtführern macht) tatsächlich einiges rüber.. Dass das für Neigeschmeckte überraschend ist – ok, dass das aber Amelie als Leserin beeindrucken könnte? – na ja. Halten wir fest:

  • Biberach hat nicht umsonst einen Weberberg – so wie Ulm ein Fischerviertel.
  • Dass Biberach ein Simultaneum hat ist eine Binse.
  • Dass der Ausbruch eines Vulkans mit dem Schwaaz Veri eine Verbindung hat weiß man nicht nur in der entsprechen Schützenfesttruppe.
  • Der Esel bietet nicht nur Helmut Kohl sondern – angeblich – auch nackte Einsichten ehemaliger Gemeinderätinnen. (ob das wirklich wahr ist, sei in Frage gestellt)

Das sind zwar alles nicht uninteressante Dinge, aber das ist nun wirklich nicht unbedingt für den Leser einer Lokalzeitung neu und fällt auch nicht unter die Rubrik „Biberach hat überraschend viel zu bieten“. Wem bietet die Stadt da überraschend viel? Unter dieser Rubrik würde man vielleicht dann doch eher Einrichtungen und echte Angebote vermuten – wie zum Beispiel Museum, Stadtbücherei, (demnächst 2025 hoffentlich wieder) Freibad, (Achtung jetzt kommt die Wunschliste) kostenlosen Nahverkehr, (nicht nur Free Flow) Festivals für Jugendliche, Tanz und Kulturveranstaltungen und und und…

Stadtführungen können – natürlich – auch für Einheimische interessant und auch empfehlenswert sein. Und darauf hinzuweisen ist löblich. Allerdings ist es dann doch eher ernüchternd, wenn man dann auch von Informationen extrem überrascht ist, die eigentlich doch bekannt sein sollten. Vorsichtshalber noch der Hinweis (auch im Sommerloch) dass hier mal Wieland gelebt hat und der – man höre und staune – als Vater der Aufklärung gilt. Indirekt auch als Papa der Journaille. Und zum Schluss ein Zitat von Wieland aus seiner Zeit als Stadtschreiber in Biberach – da staunt auch Amelie:

bald wird die ansteckende Dummheit einer Raths-Stube den wenigen wäßrichen Geist noch vollends auftroknen, den ihm ein fünfjähriger Auffenthalt unter den unwissendsten, abgeschmaktesten, schwermüthigsten und hartleibigsten unter allen Schwaben noch übrig gelassen haben mag.

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