Naja so ganz scheint dann da der Slogan der Biberacher FDP nicht mehr zu passen: Zukunft gestalten.
Vernünftig. Konsequent. Verlässlich. Die FDP Biberach macht das. Auch der Blick auf die Biberacher FDP Webseite unterstützt diesen Eindruck: 14.06.24: Wir bauen aktuell um – es funktioniert noch nicht jeder Link. Wir bitten um Verständnis.
Stand 2.09.: Auch nach drei Monaten ist der Umbau offenbar noch im Gange (Konsequent! Verlässlich!) . Dennoch: Biberach ist natürlich nicht Maputo und auch nicht in Sachsen oder Thüringen. Insofern (noch) alles gut. Noch ist auch rechts außen in Biberach kein akutes Gemeinderatsthema. Aber der Biberacher Zeitverzug hat Tradition. Als man in Deutschland insgesamt schon eher Richtung Willy Brandt tendierte, war Biberach anerkanntermaßen noch lange Jahre der schwärzeste Landkreis in der Republik. Später – als schon viele Grün als Wählerfarbe akzeptiert hatten dauerte es auch hier sehr lange bis das im oberschwäbischen Athen an der Riss ankam und Grün überhaupt als wählbar betrachtet wurde. Das Gute daran ist, dass auch unangenehme Tendenzen nicht unbedingt hier ankommen, oder wirklich „durchschlagen“. Die Republikaner (gegründet 1983) zum Beispiel hatten – trotz Kandidaten – in Biberach keinen wirklichen Einfluss und sind auch seit 2001 im Ba-Wü Landtag kein Thema mehr.
Jetzt zeigt sich allerdings in den beiden Bundesländern, dass wachsender Unmut wirklich zu ziemlich drastischen Wahlergebnissen führen kann. Die Ursache dafür mag auch eine zunehmende Hybris und Ignoranz von politischen Entscheidern und Würdeträgern sein. Die man auch im Kommunalen findet. Vielleicht ein Grund nicht über Bürgernähe zu lamentieren, sondern sie auch zu zeigen. Das könnte zum Beispiel damit beginnen wieder echte Bürgerfragen im Gemeinderat zuzulassen (nicht nur per Mail) oder diese Terminwut mit Zeitfenster (WEHE sie kommen zu früh oder zu spät!) im Bürgeramt mal den wirklichen BÜRGERBEDÜRFNISSEN anzupassen. Angesichts der Bedrohung: „Mehr Demokratie wagen!“ – Das formulierte schon ein Friedensnobelpreisträger 1971 und brauchte dazu nicht unbedingt seine heute inzwischen auch abgestürzte Partei.
Kommentar: Gaspard