Heute: 23. Nov, 2024

Kaputtsanieren – Artenvielfalt wozu auch?

von
vor 2 Monaten

Das Lindele neu erleben… Genau, mal mit weniger Insekten und weniger alten Bäumen. Das letzte Biko (Biberach kommunal) trötet mal wieder ins Horn: Das Lindele muss besser und schöner werden!

Städtische („Urbane“) Räume müssen an den Klimawandel angepasst werden. Dafür gibt der Bund auch Zuschüsse. Gemeint ist zum Beispiel auch, dass INNEN-Städte häufig dank Versiegelung (Zugepflasterte Plätze und Straßen) unter Hochwassergefahr leiden (Wasser versickert nicht) oder aus ähnlichem Grund (keine echten Grünflächen) unter Hitzestau (Kolesch, weiß was Gaspard meint) und das soll auch bundesweit durch Sanierungsprojekte geändert werden.

Wenn man nun Biberach so anschaut stellt man schnell fest, ja da ist natürlich extremer Sanierungsbedarf. Otto Normal Fuzzi denkt da natürlich sofort an Plätze wie: Marktplatz, Alter Postplatz oder vielleicht auch Viehmarktplatz und Schadenhof… Falsch, Freunde der Sonne und des Intellekts. Richtig wäre hier: Das Lindele.

Ist zwar nie wirklich zum „Park“ erklärt worden, ist aber so genutzt worden. Holla! Das geht aber nun mal nicht. Was zeichnet eigentlich so einen „illegalen“ Park (gegenüber einem „legalen“ wie dem Wielandpark) aus? Wildwuchs! Richtig. Unkontrollierter Baum- und Grasbestand. Unversiegelte, sturzgefährdende Wege und ähnlicher Unbill. Da wird es Zeit mit geballter Kraft den Ordnungswahnsinn durchzusetzen, natürlich in bester Park-Absicht. Also Bäume und Sträucher erstmal ab, dann Spaten in die Hand, sich gegenseitig versichern, dass man schon das Richtige tut und ran an die Baumbouletten! Toll das die netten Leute Berlin von der Bundesregierung diese Legalisierung eines „Lindeleparks“ mit Geld unterstützen. Gut, offiziell wird das natürlich nicht unbedingt ein Lindelepark, halt mehr so eine Art Freizeitpark. Besonders toll: Es gibt in Zukunft einen BELEUCHTETEN RUNDWEG. Da sind wir schon jetzt mal richtig stolz drauf, denn man weiß ja, dass gerade das besonders naturschützend ist. Insekten lieben das – und Vögel – überhaupt dieses ganze Getier. (Ironie aus!). Und dann pflanzen wir neue Bäume und Sträucher und neue Wiesen…

Okay andernorts bemüht man sich kritische Flächen zu begrünen, hier bemüht man man sich grüne Flächen unter „Naturschutzaspekten“ zu „beleben“ und als „Freizeiterholungsgelände“ zu verbessern. Und das schöne – die Berliner zahlen dafür auch noch Zuschüsse. Nicht unbedingt das schönste Abschiedsgeschenk eines scheidenden Baubürgermeisters. Wobei die Entscheidungen – wie so oft – der kompetente Gemeinderat gefällt hat. Gratulation und das Schönste, wie schreibt BiKo:

„2,55 Millionen Euro erhält die Stadt vom Bund für die dreiteilige Strategie „Netzwerk Grün“ und damit mehr als jede andere Kommune in Baden-Württemberg.“

Unter anderem braucht Biberach dieses Geld für eine „Revitalisierung“ eines (Park-) Geländes, das so eine „Revitalisierung“ so dringend braucht, wie ein Eisverkäufer einen Pizzaofen. Also echt: Hervorragend investiert und „geparkt“.

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