gaspardFormulieren wir es so: Der Auftakt um 19:30 Uhr war ein wenig beschwerlich. SPD Landtagsabgeordneter Martin Rivoir aus Ulm – und damit „Betreuungsabgeordneter für den Landkreis Biberach“, weil wir keinen eigenen SPD Landtagsabgeordneten haben – hatte die eher undankbare Aufgabe eine Art Grüßaugust zu geben. Gefühlte 20 Minuten zählte Rivoir auf, wer alles unter den Anwesenden zu finden sei. Unter Anderem – und natürlich kam das Beste zum Schluss – zwei echte Urgesteine: Einerseits Walter Riester (Rente) und andererseits Ivo Gönner (Alt-OB Ulm).
Die Landes SPD hatte drei Tage Klausur (unter anderem Jordanbad) hinter sich und zum Bürgerempfang geladen. Man hatte sich offenbar auch auf den Bundestagswahlkampf eingestimmt und dann auch Martin Gerster (MdB der SPD und für die kommende Wahl auf Landeslistenplatz 4 der Partei) mitgebracht. Zwischen kostenlosen Getränken und netten Plaudereien würde man nun konkrete Klausurergebnisse für die Landtagsarbeit und Visionen erwarten. Davon gabs nun leider eher weniger, auch weil die Präsentationsform im „lockeren Talk“ dann doch eher an eine weitere Sendung a la Maischberger erinnerte und zu viele Unterhaltungselemente enthielt.
Inhaltlich gabs kaum Neues. Boulevardmäßig waren da die Anekdoten von MdB Martin Gerster am interessantesten, berichtete er doch von seinem Faible für Fußball und wie er zu Tschernobyl-Zeiten (1986) sich politisierte, zunächst von der Familie CDU geprägt und vom Vater konservativ vorbelastet dann irgendwann sich der SPD zuwandte. In der Garage standen damals Wahlwerbeplakate der CDU (vom Vater) und der SPD (von Martin) nebeneinander zur Verteilung bereit. Wobei der Vater allein für Biberach so viele Plakate hatte wie Martin für den gesamten Landkreis. Nebenbei vorab noch ein kleiner sympathischer Plausch mit Gaspard zur gemeinsamen Vergangenheit bei einem Radiosender.
Sehr schön der Auftritt der Funky Kids, ohne der Landes SPD zu nahe treten zu wollen: Das war das eigentliche Highlight des Bürgerempfangs. Die leider schon länger verstorbene Mabel Engler hätte sicher ihre Freude daran gehabt.
Zwei Punkte sind inhaltlich noch zu erwähnen: MdB Martin Gerster geht davon aus, dass die aktuellen politischen Herausforderungen und notwendigen Investitionen in Deutschland nur gelöst und gemeistert werden können, wenn die Schuldenbremse gelöst oder gelockert wird und dass in der vergangenen Legislaturperiode 370 Millionen Euro vom Bund in den Landkreis geflossen sind um den Internet Breitbandausbau zu finanzieren.
Filmaufnahmen vom Bürgerempfang (footage):
