Michel Chavillié saß irgendwann um 2012 im Café Weichhardt. Zu relativ später Stunde und nach einigen Gläsern alkoholischer Getränke kam es zum Gespräch mit Gaspard, der sich in dieser Zeit als Stadtkasper (so ähnlich war es auf weberberg.de zu lesen – im Gästebuch) für das Amt des Oberbürgermeisters beworben hatte. Recht schnell stellte sich heraus, dass Michel einerseits ein Herz für die Jugendarbeit hatte, andererseits seinen Gartenfachmarkt „Guter Gaupp“ vergrößern wollte. Gaspard selbst hatte sich damals im Wahlkampf um den OB Posten für ein Jugendhaus stark gemacht und für eine Stadtzeitung (heute Biko). Michel wiederum hatte seinen Gartenfachmarkt direkt neben dem TG Heim, da wo heute das Jugendhaus 9teen steht, und das Jugendhaus war ein prima Thema zu später Stunde..
Die Location stand für so manchen außergewöhnlichen Event. Im Haus Guter Gaupp hatte es einige sehr umfangreiche Parties gegeben und Willi Gaupp, Betreiber des Gartenmarktes bis 2007 hatte eine Beziehung zu Ebi Romer und Thomas Schäfer. Dieses Dreigestirn hatte verantwortlich gezeichnet für die Schreinerei „Spaltkeil“ am Kesselplatz. Sie befand sich da wo heute (noch) Warth Männermode verkauft. Die Schreinerei die sich auf „besondere Möbel“ spezialisieren wollte, hatte das Problem keinen Chef mit Meisterbrief zu haben und dennoch leistete sie tatsächlich oft Besonderes. Legendär eine Party in den späteren Achtzigern mit vielen bekannten Namen im Guter Gaupp Gartenfachmarkt am TG Heim. Gaupp. Romer und Schäfer verwandelten den Fachmarkt zum Club und wenn sich Gaspard richtig erinnert waren unter anderem Gustl Eisinger und auch Moni Armbruster (heute Töpferikone in Nürtingen) unter den Gästen. Das war 2012 bereits Geschichte und Willi Gaupp war inzwischen in die Schweiz ausgewandert und Michel Chavillié neuer Gartenfachmarktbesitzer am TG Heim.
Zu fortgeschrittener Stunde im Café Weichhardt berichtete Michel von seinen Verhandlungen mit der Stadtverwaltung, er wolle das Gelände verkaufen und im Wolfental einen Neubau hinstellen, einen Gartenfachmarkt – vielleicht ergänzt durch ein Café und einen Biosupermarkt. Er sehe das auch im Sinne der Jugendarbeit positiv, schließlich seien die Schulen und das TG Heim daneben. Auch ein, im weitesten Sinne, „nicht weit entfernt wohnender Stadtbeamter“ könne wohl als mehr oder weniger einzig betroffener Anwohner damit leben, wenn da ein Jugendhaus hinkäme. Möglicherweise war das auch die Argumentation von Gaspard, wer weiß, der Alkoholdunst war dicht. Einige Monate später hatte MIchel tatsächlich den Deal unter Dach und Fach gebracht.
Heute steht dort das von Jugendlichen doch eher weniger genutzte Jugendhaus 9teen mit einer Etage für Jugendaktiv Mitarbeiter und Gaspard würde sich wünschen, die Stadt hätte in der Entwicklungsphase weniger Geld in social media Abstimmungen, Befindlichkeiten und Bau gesteckt und mehr in die Eigeninitiative von Jugendlichen, die dort mal selbst Verantwortung und Hand anlegen. 2014 zog Michel in sein neues Gartenfachcenter im Wolfental.
Tja und da ist nun wohl leider Schluss mit Gartenfachmarkt. Im Sommer will Michel Chavillié das Geschäft schließen, es lohnt sich offenbar nicht mehr. Was bleibt ist dann qualitativ eher beschaulich, und läuft unter dem Begriff Baumarktkette. Oder natürlich Versandhandel. Toll, wenn der Post – (sorry zu teuer! – eher:) der Hermesbote das 25 Kilo Paket Gartenerde anschleppt 🙂 .