(Der Name der AutorIn ist der Redaktion bekannt). T.H. schreibt uns:
Sehr geehrte Redaktion,
Ihre Kritik an der Schwäbischen Zeitung ist lächerlich. Langsam muss man einfach dazu übergehen einen Standpunkt zu beziehen bei dieser unsäglich langen Geschichte über das Bader-Haus. „Am 6.3. war die Fensterbank perfekt“ steht auf einem Aushang der Eigentümer, und dass man nach einem „Täter“ suche, der die Fensterbank angeblich „abgeschlagen“ hätte. Für wie naiv halten die Besitzer des Hauses die Vertreter der Stadt? Oder die Bürger, die alle Augen im Kopf haben und den Verfall der Fassade seit Jahrzehnten beobachten. Die Schilder hingen kaum zwei Tage an den Fenstern, da lösten sich bereits weitere „Brocken“ von einer anderen Seite des Hauses. Weitere ältere Fotos des Hauses zeigen Tauben, die auf einem rissigen Brett herumstolzieren. Bei allem Verständnis für die Probleme von Hausbesitzern in Biberach, die alle mit den Vorschriften des Denkmalschutzes klarkommen müssen, warum sollte es für das Bader-Haus und deren Besitzer(in) eine „Extra-Wurst“ geben? Niemand der so ein Haus erwirbt, kann umbauen wie er möchte. Es gibt Regeln und die gelten auch für das besagte Ehepaar, welches ja noch weitere, sehr heruntergekommene Immobilien in Biberach besitzen soll. Wenn die Hausbesitzer ihren ernsthaften Willen eines Umbaus unter Beweis stellen wollten, dann würden sie wenigstens die Fassade schon mal „runterputzen“ und streichen lassen, damit die Straße endlich wieder sicherer und schöner ist. Ich glaube eher die warten so lange, bis sie abreißen können.
Sehr geehrte AutorIn. Die Realität und die Beurteilung liegen im Auge der Betrachter. Was Sie als „heruntergekommen“, „sicher“, „schöner“ oder auch als „rissiges Brett“ (Brett ist keine steinerne Fensterbank) wahrnehmen entspricht Ihrer Ansicht der Dinge. Gaspard nimmt für sich in Anspruch das anders zu beurteilen. Ja möglicherweise auch, Dinge schön zu finden, die sie als hässlich empfinden. Unsere Berichterstattung kritisiert unterschwellige und auch offensichtliche öffentliche Verurteilungen und Unterstellungen. Wir sind nicht mehr im Mittelalter (sollte man meinen). Wenn etwas öffentlich als „Schandfleck“ in einem Medium deklariert wird, hat das mit dem was Bürger, die alle Augen im Kopf haben und einen Verfall sehen, nichts zu tun, sondern etwas mit dem, was diese Bürger nach Ansicht des Mediums sehen sollen. Das hat eine gewisse unangenehme Tradition und ist Gaspards Meinung nach manipulativ. Und letztlich noch: Die Hausbesitzer waren nach eigenen Angaben bei der Polizei, die angeblich bestätigt hat, dass die Fensterbank „nicht von selber runterfalle“, es ging und geht hier nicht um „Extrawürste“ (eine Baugenehmigung – um die mehrfach gestritten wurde – liegt auch für sie zur Einsicht vor) und was sie in ihrem letzten Satz unterstellen ist unverschämt. Glauben sie was wollen, aber auch das sagt mehr über sie aus, als über die Besitzer des Baderhauses oder Gaspard. Ihr eigener Standpunkt: unbenommen. Ein eigener Standpunkt in einer Zeitungsüberschrift ist Meinung oder Kommentar, aber keine Berichterstattung die eine eigene Meinungsbildung beim Leser unterstützt und fördert.