(Ein Abschiedskommentar von Gastautor Harry Haller)
… für die vielen schönen Veränderungen in Biberach, die er über die Jahre hinweg veranlasst hat.
Was wäre der Kesselplatz ohne die blaue Lagune?! Dann müssten die zwei Cafés weiterhin – wie in der kurzen Zeit während Corona – ihre Außenbestuhlung vergrößern, was während des Sommers wie eine richtig schöne gemütliche Idylle anmutete.
Gott bewahre hätte man dort noch zwei Bäume gepflanzt, dann hätten die Gäste im Schatten sitzen müssen, gerade jetzt, wo die Sommer immer heißer werden. Und welches Kleinkind träumt nicht davon, in einem (glühend heißen) Wok hin und her zu eiern!
Leider hat er es nicht geschafft, den Autoverkehr auf dem Marktplatz wiederzubeleben. Ach was waren das für Zeiten als die Poser, die jetzt auf dem Gigelberg cruisen, ihre Runden noch über den Marktplatz drehten. Aber immerhin funktioniert der Bereich zwischen Kleeblatt und Holzmarkt als Speedstrecke vorzüglich.
Ein „Chapeau“, dass Kuhlmann einige Plätze dem Namen nach gestaltet hat. Allen voran der Schadenhof! Wobei auch Saumarkt und Alter Postplatz (vor allem wenn man bedenkt wie dieser vor 80 Jahren hieß) gestalterisch nicht zu verachten sind.
Mit der Umgestaltung des Bismarckrings in Anlehnung an die Frankfurter Allee in Berlin (ursprünglich Stalinallee!) hat er auch zukünftigen Generationen gezeigt, dass Biberach mehr als nur eine Kleinstadt ist.
Das letzte und mit Abstand tollste Glanzstück ist jedoch ein Geniestreich sonders gleichen: Fördergelder dafür zu erhalten, indem man ein Jahrzehnte lang gewachsenes Naturidyll Lindele zu einem Park reduziert. Als erstes verschwanden die alten, großen Büsche. Und mit einem Schlag werden gleich vier, im Winter sehr gut frequentierte, Schlittenbahnen zerstört (wen kümmern schon die Kinder?).
Die Vögel, Igel, Eichhörnchen und Fledermäuse freuen sich jetzt schon über das fröhliche Treiben der Bagger.
Auch mit seiner Medienpräsenz hat Kuhlmann stehts eine gute Figur gemacht. Denn wenn der erste Brunnen nicht funktioniert, kauft man einfach einen zweiten: „wir können uns das leisten“. Und ist er nicht wirklich schön, dieser pinkelnde Rammschutzpoller?! Beim Anblick dieses Vollpfostens wird uns unser ehrwürdiger Ex-Baubürgermeister noch lange in Erinnerung bleiben.
Fotos und Text, Harry Haller zum Abschied von Baubürgermeister Kuhlmann, der seit Anfang dieser Woche das Amt an Simon Menth übergeben hat.
Ein Beitrag der mir aus dem Herzen spricht! Endlich weiß ich, dass ich mit meiner Meinung zur „Stadtverschönerung“ nicht alleine bin.
Warum fällt mir zu „Kuhlmann“ nichts positives ein?
Wie der Mann durch viele Häuserabrisse und seinen Klötzchenbau das Stadtbild verschandelt hat, ist unbeschreiblich.
Aber wie sagte sein „Mittäter“ Zeidler: Er hat den Charme Biberachs ausgebaut.
Bei dem wäre es auch an der Zeit, dass er abdankt.