Am Samstag, 14. Dezember von 12 bis 15 Uhr laden Fridays for Future Biberach, der BUND und die Omas for Future zu einer Demonstration auf die Parkplätze am westlichen Marktplatz ein. Mit dieser Aktion fordern die Umweltaktivist:innen einen klimagerechten Verkehrswandel und machen deutlich, dass es dringend an der Zeit ist, ein nachhaltiges Verkehrskonzept für die Region Biberach zu entwickeln und umzusetzen.
Im Zentrum ihrer Forderungen steht die Vision eines autofreien und grüneren Marktplatzes, der den Menschen statt parkenden Autos gehört. „Das Herz unserer Stadt sollte ein Ort sein, an dem sich Bürger und Bürgerinnen aller Generationen treffen, austauschen und wohlfühlen können – und nicht ein Parkplatz“, erklärt Carolin Schäfer von Fridays for Future.
Klimamobilitätsplan als Chance – aber nur mit konsequenter Umsetzung
Die Aktivist:innen sehen im aktuell in Arbeit befindlichen Klimamobilitätsplan eine große Chance Biberach nachhaltig zu gestalten. Doch sie betonen, dass dieser nur Wirkung entfalten kann, wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen konsequent und verbindlich umgesetzt werden.
„Wir haben nicht die Zeit, weiter abzuwarten. Die Klimakrise zwingt uns zum Handeln, und der Verkehrswandel muss Teil der Lösung sein“, betont Fidelis Bittner. Er fordert nicht nur den konsequenten Ausbau von Rad- und Fußwegen sowie des öffentlichen Nahverkehrs, sondern auch die Umwidmung von Infrastruktur zugunsten klimagerechter Mobilität. „Es ist Zeit, die Abhängigkeit vom Auto zu beenden und Raum für umweltfreundliche Alternativen zu schaffen“, so Bittner.
Ordnungsamt musste von Klimaaktivist:innen lernen
Vergangenes Jahr hatten die Klimaaktivist:innen von Fridays for Future bereits eine fast identische Aktion durchgeführt. Damals sah das Ordnungsamt keinen Versammlungscharakter, obwohl die auch als „Parking Day“ bekannte Aktionsform weltweit verbreitet ist. Ausschlaggebend für den Versammlungscharakter ist das Aufzeigen einer alternativen, aus Sicht der Klimaaktivist:innen, bessere Nutzung der Parkplatzfläche. „Wir mussten letztes Jahr eine Sondernutzungsgebühr zahlen, allerdings haben wir dagegen erfolgreich Widerspruch eingelegt“ erklärt Theo Döllmann, der damals die Demonstration angemeldet und den Widerspruch gegen das Ordnungsamt formuliert hatte. „Ich musste dem Ordnungsamt zwar mit einer Untätigkeitsklage drohen, aber dann habe ich in allen Punkten von ihnen Recht bekommen und die Anmeldung dieses mal verlief ganz einfach ohne Probleme.“
Mehr Lebensqualität in der Innenstadt
Die Umweltgruppen betonen, dass ein klimagerechter Verkehrswandel nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch die Lebensqualität in der Innenstadt steigert. „Ein autofreier Marktplatz schafft Raum für Begegnung, soziale Interaktion und mehr Grünflächen“, sagt Fidelis Bittner. „Das zeigen auch die neuen Sitzgelegenheiten und Pflanzentröge, die von den Biberachern und Biberacherinnen sehr gut angenommen werden.“
Gemeinsam ins Gespräch kommen
Um mit den Bürger:innen über die Zukunft der Verkehrswende ins Gespräch zu kommen, laden die Veranstalter:innen am Samstag zu Punsch, Glühwein und Gebäck ein. Sie bitten die Teilnehmenden, ihre eigene Tasse mitzubringen.
„Die Umgestaltung unserer Stadt hin zu einer menschen- und klimafreundlicheren Umgebung ist eine Aufgabe, die wir gemeinsam anpacken müssen“, so Carolin Schäfer. „Wir freuen uns darauf, mit den Biberacherinnen und Biberachern darüber zu diskutieren, wie wir Parkflächen in soziale Treffpunkte verwandeln und die Verkehrswende sozial gerecht gestalten können.“
Fridays for Future Biberach, der BUND und die Omas for Future freuen sich auf zahlreiche Teilnehmende und darauf, gemeinsam ein Zeichen für eine nachhaltige Zukunft zu setzen.
Quelle: Pressetext der Aktionsgruppe –