Heute: 28. Dez., 2024

Raubritter Polizei: Ein Bärendienst für die Reputation.

Blitzer in Hannover - Foto: Raboe - Wikipedia
Blitzer in Hannover - Foto: Raboe - Wikipedia
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vor 16 Stunden

Vergangene Woche hat die Schwäbische Zeitung den Artikel „450 Raser auf B30 gestoppt“ veröffentlicht. Hier zum Nachlesen —> klick . Ein Großteil des Artikels ist zumindest inhaltlich dem Originaltext der Polizeipressemitteilung entnommen. —> Hier (Artikel Bild: Ra Boe Wikipedia)

Weberberg Leser Hanno Wolfram schreibt uns dazu:

Diese Radarfalle war wirklich eine Falle. Von einschlägigen Warnungen geschützt, war der Schreiber auch vor Ort. Ein einziges 50km/h Schild auf freier, gerader und 2-spuriger Strecke, der Straßendienst mehrere 100 m entfernt, praktisch noch nicht zu sehen. Nur wenige Meter hinter dem Schild die Messanlage! So „nebenbei“ enthält die Meldung auch, dass 89 Menschen die Fahrerlaubnis verlieren werden. Bei LKW-Fahrern führt dies gleich noch zum Jobverlust!

450 „Raser“ auf B30 gestoppt ist schlimm, aber für zwei Mittagsstunden eine ungeheuerliche Zahl. Dass die Polizei solche(!) Kontrollen auch noch für richtig hält, schadet ihrer Reputation erheblich.
Für jemanden, der kurz nach links oder auf den Tacho geschaut hat, war es das: Existenz bedroht. Im Messergebnis waren 60%(!) aller Fahrer „Raser.“ Da läuft was falsch! Es ist nur zu hoffen, dass jeder einzelne einen guten Anwalt findet, der ein Rezept gegen die Bestrafung eines heimtückisch ausgenutzten Augenblicksversagens bei möglicherweise rechtswidriger Beschilderung findet.

Wir haben inzwischen eine absolute „Radar-Unkultur“ entwickelt.
In Baden-Württemberg leben nur 13% der deutschen Bevölkerung, stehen aber 29% aller Blitzer Deutschlands. 1615 stationäre Blitzer in BW sind etwa 10-mal so viele wie im Law & Order-Bayern. Es gibt bei uns aber weder weniger Straßenlärm noch weniger Unfälle. Nur mehr Kontrollen, auch solche heimtückischen. Das Argument „Verkehrssicherheit“ entpuppt sich indes als Quatsch.

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