Heute: 13. März, 2025

Demo für Demokratie auf dem Biberacher Marktplatz

Foto:Albert Gratz
von
vor 1 Monat

Ein Beitrag von Albert Gratz (auch Bilder)

„Sie brauchen keinen Führer“ – Mit diesem Song von Udo Lindenberg gab die Gruppe „Signaltöne“ das Startsignal am Samstag gegen 15 Uhr zur Demonstration für Demokratie, Toleranz und Vielfalt auf dem Biberacher Marktplatz. Rund 2500 Menschen sind laut Aussage des Veranstalters gekommen, weil sie mit dem Kurs von CDU-Kandidat Merz nicht einverstanden sind, das Asylrecht mit Hilfe der in Teilen rechtsextremen AfD zu verschärfen.

Die Band (Foto: Albert Gratz): Die Musiker Martin und Aja Gratz, Modou Jeng und Nfali Baeyai

Organisiert wurde die Demo vom Biberacher Friedensbündnis unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“. Auf der Bühne sprachen Hans-Peter Beer, Vorstandsvorsitzender der TG Biberach, Laetitia Balandis, Europabotschafterin und Schülerin an einem Biberacher Gymnasium, Matthias Krack, evangelischer Dekan in Biberach, Stefan Zillenbach, kath. Pfarrer im Dekanat Biberach, Thomas Längerer, Spielleiter beim Dramatischen Verein und Susanne Gnann, Streetworkerin beim Jugendhilfeverein Jugend Aktiv.

Die 17-jährige Laetitia Balandis kritisierte in ihrer ausgefeilten und mutigen Rede die Politik und die Position von Friedrich Merz, indem sie betonte, dass gerade jetzt eine starke Position der Mitte notwendig sei. „Wir brauchen keinen Friedrich Merz, ich habe Angst als Frau, wenn dieser Mann regiert, vor allem, mit wem er regiert!“ so Laetitia Balandis.

Die Streetworkerin Susanne Gnann forderte, dass auch andere ihre Stimme erheben müssen. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, ganze Gruppen unter einen Generalverdacht zu stellen, wir dürfen nicht zulassen, dass die Grenzen des Rechts immer weiter verschoben werden“, betonte Gnann.

Zum Abschluss der Veranstaltung kam die 90-jährige Ursula Roethele auf die Bühne und gab in ihrem Schlusswort allen Anwesenden eine Mahnung und einen Wunsch mit auf den Heimweg: „Ich habe das schon einmal in Berlin erlebt, wo ich aufgewachsen bin. Ich möchte, dass es nie wieder Krieg gibt!“

In der Menge gesichtet wurden Alt-Oberbürgermeister Thomas Fettback, die Bundestagsabgeordneten Anja Reinalter (Grüne) und Martin Gerster (SPD). Abgesagt haben aus Gründen der Neutralität OB Zeidler und Landrat Glaser. – (Anmerkung von Gaspard, solche Zurückhaltung täte manchmal eher in anderen städtischen oder kreisbezogenen Dingen gut)

Die anwesende Polizei achtete wiederum penibel darauf, dass die Durchfahrt über den Marktplatz für den motorisierten Verkehr freigehalten wurde. Zwei Motorradfahrer donnerten mit ihren Maschinen lautstark die seitliche Consulentengasse herunter und hätten vermutlich gerne auf dem Marktplatz nochmals beschleunigt. Das wurde von den beherzt einschreitenden Polizeibeamten verhindert und die beiden Motorradfahrer machten ein überraschtes und langes Gesicht, als sie von den Beamten angehalten wurden.

Schreibe einen Kommentar