Ja was hört man da: Die Stadtverwaltung hofft auf eine Eigenfinanzierungsquote von 8 % beim Braith Mali Museum. Für alle Verwaltungslaien: Die Stadtverwaltung hofft dass man allein mit Eintrittsgeldern des Museums etwa 8 % der Gesamtkosten des Museums decken könnte. Tatsächlich liegt diese Quote mal gerade bei 3 bis 4%. Ist das schlimm? Gaspard behauptet: Nein. Warum?
- Zu gern verweist die Stadtverwaltung auf andere Städte, wenn es darum geht irgendwas abzuschaffen, zum Beispiel die Bürgerfragestunde im Gemeinderat. Da werden gern Städte wie Ravensburg oder Ulm herangezogen, um zu belegen, dass Live Bürgerfragen im Gemeinderat unüblich und erst gar nicht nötig sind. Nun gibt es tatsächlich Städte die tatsächlich aber kostenlose Museumsbesuche immer noch anbieten: Singen, Heidelberg und eine ganze Liste HIER. Da fühlt man sich offenbar der Bildung verpflichtet, selbst wenn einzelne dieser Städte deutlich weniger Geld zur Verfügung haben wie Biberach. Bildung darf kosten und ist das wertvollste Gut neben Gesundheit.
- Wenn man schon an das Museum rangeht wie an ein Profitcenter, dann sollte man gefälligst auch die Möglichkeiten schaffen, dass die betroffene Institution Profite erwirtschaften kann.
Und damit zu unserem Kursinhalt. Lieber Angestellte und Entscheider im Kultur- und bAuamt: Ja sie dürfen jetzt mitschreiben und sich Notizen machen. Damit das Museum das Ziel 8% Eigenfinanzierung erreichen kann halten wir zunächst fest:
- Das Museum hat zu wenig „Erlebnischarakter“, „Beschäftigungsfreiraum“ und Aufenthaltsqualität für begleitende Ehemänner, Ehefrauen, Freunde und Freundinnen und Kinder. Gemeint ist damit nicht die eigentliche Sammlung und oder Ausstellung, sondern begleitende Möglichkeiten und Angebote.
- Das Museum besitzt eine Menge zusätzlicher Kunstgegenstände die auf Grund von Platzmangel nicht ausgestellt werden können.
- Der Spitalhof, geradezu ideal als Bewirtungs- und Veranstaltungsraum wird vor allem zum Boulespiel von Bürgern genutzt und nur selten für Veranstaltungen, wobei diese meist nicht vom Museum selbst durchgeführt werden.
- Ein Museumscafé und einen Merchandise-Shop (wie im „Touristikbüro“ oder der Rathaustheke) sucht man vergebens.
- Das Bauamt im südlichen Teil des Spitals ist eher fehl am Platze und weder zeitgemäß noch besonders bürgernah oder behindertengerecht zugänglich.
- Die ehemalige Laute am Viehmarktplatz steht weiterhin leer und Investor Leis hat noch nicht mit Umbau und Renovierung begonnen.
Der Plan:
- Das Bauamt zieht um: Zur Miete in die ehemalige Laute, die baubehördenzentrale bekommt einen behindertengerechten Zugang und einen Aufzug.
- Der freiwerdende Bereich im Spital wird dem Museum zugeordnet – Ausstellungsfläche und Räumlichkeiten werden erweitert.
- Eingerichtet wird im neuen Gebäudebereich ein Museumscafe und ein Museumsshop.
- Hinzukommt auch ein Fortbildungsbereich für Workshops und Vorträge der anzumieten ist
- Im Sommer bzw. in gemäßigten Jahreszeiten ist der Spitalhof als Café und für Veranstaltungen des Museums nutzbar und mietbar.
- Für Kinder wird eine Spielecke am Café eingerichtet
Durch die zusätzlichen Einnahmequellen wie Cafébetrieb, Merchandise, Fortbildung und Veranstaltungen könnte das reichlich hochtrabende Ziel 8% Eigenfinanzierung eventuell erreicht werden. Ohne Erweiterung und ansprechende kommerzielle Angebote dürfte die Vorgabe ansonsten illusorisch sein.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Nicht nur gemeckert, sondern tolle Ideen.
Genial.