Ist es nicht toll? Ab heute früh gibt es soviel Kultur für die nächsten drei Tage wie sonst im ganzen Jahr nicht. Biberach eine einzige Festmeile jubeln manche. NEIN, es ist NICHT TOLL. Eigentlich ist es sogar super ätzend. Natürlich bietet sich eine vom Land unterstütze Aktion wie „Baden-Württemberg Tage“ an, sogenannte Mitnahmeeffekte zu nutzen (Synergie sagt der Profilabersack). Da hängt sich die Werbegemeinschaft ran und das Kulturamt brainstormt plötzlich was das Zeug hält. Dann lässt man da Zeltstädte aus Radolfzell anfahren und aufstellen, sperrt die Innenstadt und und und. Niemand wird in den kommenden Tagen in der Lage sein auch nur annähernd alle Angebote wahrnehmen zu können. Das schiere Überangebot manifestiert sich schon in einem einzigen (Such-)Bild: Welches Zelt werden sie besuchen? Etwa alle?
Und damit kommen wir zum eigentlichen Problem und da hört dann auch der Spass (nicht nur am Samstag) auf. Wer bitte hat eigentlich den betreffenden Entscheidern welche Drogen gegeben, einerseits hier Geld aus einem nicht vorhandenen Fenster in Größenordnungen zu werfen dass einem schwindlig wird, und andererseits die Zuschüsse und Kulturgelder zum Beispiel fürs Museum um über 50 000 Euro übers Jahr zu kürzen? Geht’s noch? Kultur findet nicht nur an Heimattagen und oder Baden-Württembergtagen statt, sondern täglich. Insbesondere in Institutionen die auch der Bildung dienen. Bei allem Respekt, es gibt Dinge die braucht kaum jemand und Veranstaltungen die gar nicht so viele wahrnehmen können wie gedacht und es gibt Museen, die eindeutig auch von Leuten besucht werden sollten die solche Einrichtungen für überflüssig halten. Verärgert – Gaspard.