Jetzt wird dann also die schicke Postfiliale in der Freiburger Straße (die mit den inzwischen durchaus dekorativen Containern) zugemacht. Das deutet die Schwäz an. Und die Stadt bemüht sich die Post in der Stadt zu halten. Das hätte Gaspard ja auch mal gern, dass die Stadt sich bemüht ihn dazubehalten. Zunächst vorab: Allen Respekt an die Austräger vor allem jetzt vor Weihnachten. Und klar: Das ist als Briefträger und Paketzusteller ein Knochenjob. Und dennoch ein klares ABER. Die Entwicklung, dass zunehmend auch der Sprache nicht mal mehr ansatzweise mächtige Aushilfen oder Neulinge einfach auf die Strasse geworfen werden hat leider mittlerweile auch die Post erreicht. Klar da gibt es den Arbeitskräftemangel, den Kostendruck und die Gewinnmaximierung. Aber auch den Onlinebestellwahn der Kunden. Statt in dieser Wahnspirale auf Teufel komm raus mitzuspielen wäre vielleicht einfach eine Kontingentierung angesagt. Liebe Post weniger Service (sprich zum Beispiel 100 Pakete sind genug!) könnte auch mehr Service bedeuten. Langsamere Zustellung aber dafür sichere Zustellung. Das wäre mal das eine. Vielleicht ein neues Konzept? So als Beispielslogan: Während die beim Götterboten noch Pakete und Einzelteile suchen können sie bei uns sicher auspacken.
Aber ich verliere mich. Wenn die Post Biberach „verlässt“, macht sie einen Fehler. Das wird so laufen wie bei der Bahn: Streckenstilllegung, Bahnhofschließung und irgendwann beginnt alles von neuem. Ätzend. Andererseits ist die Stadt natürlich auch nicht ganz ohne. Zumindest hatte man Gaspard zugetragen, dass die Post sehr wohl an zwei Standorten in Biberach interessiert war – wenn auch möglicherweise nur übergangsweise. Das war kurz nach Bekanntwerden dass die alte Post abgerissen werden sollte. Es hieß die Post wolle unter Umständen ins „Baderhaus“ oder in den ehemaligen Schlecker (heute Aleppo Markt) in der Hindenburgstrasse. Insbesondere Schlecker – so hieß es damals – wurde von der Verwaltung abgelehnt, da eine Zufahrt von Paket-LKWs in der engen Schulstrassenfortsetzung nicht zugelassen werde. Okay Paket LKWs sind keine Gelenkbusse… (Ironie aus!). Und dass die eigentliche Paketlast eh über DHL in der Bleicherstrasse abgewickelt wird, war damals auch schon so. Nun gut diese Auseinandersetzung ist Geschichte – und zum Glück – haben sich zumindest gewisse Befindlichkeiten zwischen Hausbesitzern, Architekten und Verwaltung etwas normalisiert. Dennoch sei darauf verwiesen, dass eine gewisse Offenheit und Flexibilität grundsätzlich bei Lösungen nicht schadet. Das oder der KOMM ist im Erd- und Untergeschoss mit Platzanbindung weiterhin eine Brache, im Porterhouse sind Plätze frei und auch im Speckgürtel der Volksbanken und Sparkassen rund um Bismarck und Zeppelin dürfte sich doch noch was finden lassen… Und wäre es beim ehemaligen Fiathändler. Steht eigentlich beim VdK Komplex an der Querspange nicht was leer? Vorschläge über Vorschläge. Aber nochmal zurück zur Post und Ihrer Dienstleistungsqualität. Wenn ein Unternehmen über die Jahre deutlich abbaut muss man es dann unbedingt halten? Ich denke nein. Meine Erfahrung – bei allem Respekt – UPS und Feedex sind die bessere Post. Habe ich da mal nachfragen müssen, oder eine Lieferung vermisst? Never! Und wenn mal was verzögert eintraf wurde ich vom Zusteller persönlich telefonisch informiert. Klar ist das teurer, aber eben auch zuverlässig und persönlich. Meinen UPS Zusteller kenne ich seit 15(!) Jahren. Auch das ein Beleg für halbwegs vernünftige Arbeitsverhältnisse. Bei Hermes, DPD und Konsorten wechseln die Zusteller teils im Monatsrhythmus.
Zurück zum jüngsten Postdebakel, ich hatte hier schon drüber berichtet: Ein verschwundenes Päckchen mit Sendungsverfolgungsnummer. Seit 3 Wochen läuft die Nachforschung. Widerwillig und nach reichlich Affentheater. Das Päckchen wurde laut Sendungsverfolgung ausgeliefert – an eine mir unbekannte Person. In Bonn bei der zentralen Nachforschungsstelle reklamiert, die Überraschung: Ja das Päckchen sei richtig ausgeliefert worden. Ich hätte die falsche Sendungsnummer. Da sei alles richtig gelaufen, mein Pech wäre, das der Absender mir eine falsche Sendungsnummer gegeben hätte. Auf meine Rückfrage wie das sein könne, weil der Versender nur ein Päckchen an diesem Tag aus Österreich nach Biberach verschickt hätte, erklärte man mir das wisse man auch nicht, es sei aber so – man könne nix machen. Daraufhin reklamierte ich in Österreich bei der Post. Die Auskunft, das Päckchen sei sehr wohl mit der richtigen Adresse und Sendungsnummer nach Deutschland geschickt worden. Einen Tag später bekam ich dann die Mitteilung, die deutsche Post forsche nun nach… Und wenn sie nicht gestorben ist forscht sie immer noch.
Gaspard wünscht sich eine servicefreundliche raumnahe Post mit anständigen Arbeitsverhältnissen die sich nicht weiter von Billiganbietern treiben lässt und auch bereit ist im Sinne von Ihren Angestellten mal eine Notbremse zu ziehen. Qualität statt Quantität und gern auch vor Ort.